Elisabeth-von-Rantzau-Schule
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  • 29. November 2012

    Kunst mit Herz und Hand

    Nach 19 Jahren: Margarethe Andre verabschiedet sich

     

    Orte  erzählen hin und wieder Geschichten.  In der Elisabeth-von-Rantzau-Schule gibt es einen Ort, an dem Prinzessinnen, Krokodile und kleine Helden zum Leben erweckt werden, Farben ihren Platz finden und an dem Schülergenerationen gelernt haben, kreativ zu sein. Wer an der Elisabeth-von-Rantzau-Schule zum Sozialassistenten oder Erzieher ausgebildet wird, kennt diesen Ort und weiß, dass dieser das Reich von Margarethe Andre ist.

    Gross, hell und freundlich ist der Raum in der  Wiesenstraße, in dem Margarethe Andre zum letzten Mal  Schüler auf ihre zukünftige Rolle als Kunstpädagogen in der ästhetischen Bildung und Erziehung von Kindern vorbereitet.  Denn nicht nur Schüler, auch Lehrer nehmen von ihrer Schule irgendwann einmal Abschied. Die 60-Jährige hat sich entschieden, jetzt in den Ruhestand zu gehen.  Zumindest fast, denn  auch weiterhin wird sie freiberuflich als Dozentin in der Erwachsenenbildung arbeiten. „Ich habe sehr gerne an dieser Schule gearbeitet und ich habe sehr viel gelernt: von und mit meinen Schülern und auch von und mit meinen Kollegen“, fasst Margarethe Andre ihre Zeit an der Elisabeth-von-Rantzau-Schule zusammen. 

    Fast 20 Jahre unterrichtete die aus dem Allgäu stammende Lehrerin hier das Fach Werken.  Puppen wurden beispielsweise gebaut, Holz verarbeitet,  aus unterschiedlichsten Materialien Kostüme kreiert und im letzten Ausbildungsjahr kunstgeschichtliches Wissen weitergegeben.  Doch den Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht Andre nicht nur in der Vermittlung von Wissen und Technik: „Mir ist wichtig, dass sich die angehenden Erzieher  mit ihrer Umwelt auseinandersetzen und aus den Materialien, die bereits vorhanden sind, Spiele entwickeln. Und dies immer im Sinne von Ökonomie, Natur- und Ressourcenschutz.“ Dazu gehören Steine, Blätter oder auch das, was für viele Müll ist. So wird aus  leeren Milchtüten kein Abfall, sondern eine voll funktionstüchtige Murmelbahn. „Die kreative Sicht auf die unterschiedlichsten Materialien und die vielfältigen Möglichkeiten, mit diesen zu gestalten, beeindrucken mich seit Beginn meiner Ausbildung“, fasst der Schüler Joel Vornkahl den Werkunterricht zusammen.

    Berufsbildende Schulen profitieren in den praktisch ausgerichteten Fächern, vor allem davon, dass die Lehrenden zuvor oft in anderen Berufen gearbeitet haben und diese Erfahrungen dann an die Schüler weitergeben. Andres Lebens- und Berufsweg wechselte immer wieder zwischen Bayern und Niedersachsen.  Den Beruf Ergotherapeutin hat sie in Hannover erlernt, diesen später in München ausgeübt, in Hildesheim Sozialpädagogik studiert und dann vor allem mit Kindern und Jugendlichen sowie Menschen mit Behinderungen gearbeitet. 1986 wurde ihr erster Sohn geboren, zwei weitere  Söhne folgten und 1994 die Einstellung als Werklehrerin an der Elisabeth-von-Rantzau-Schule.  Hat Andre zu Beginn nur wenige Schüler unterrichtet, so sind es in den letzten Jahren immer mehr geworden. Denn die Schule ist gewachsen.  1994 wurden nur drei Klassen auf den Erzieherberuf vorbereitet, mittlerweile sind es neun. Zahlreiche in Hildesheim arbeitende Erzieher hat Andre so durch ihren Unterricht geprägt. „Ihre lebensfrohe Art ist ansteckend und ihr Unterricht kreativ und individuell“, findet die Schülerin Madlin Therese Wolpers.

    Auch wenn der Abschied schwer fällt, wünscht die Schulgemeinschaft der Elisabeth-von-Rantzau-Schule der engagierten Lehrerin Margarethe Andre alles Gute.  (Text und Foto: Daniel Prüfer)

    In: Pressemitteilungen