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  • 22. September 2013

    Bundestagswahl 2013

    Politischer Vormittag an der Elisabeth-von-Rantzau-Schule

     

    Schülerin der SoaIIc fragt nach

    „Erhebe deine Stimme!“ Mit diesen und anderen einleitenden Worten beginnt, im Rahmen des Morgenkreises, am vergangenen Montag der politische Vormittag der Elisabeth-von-Rantzau-Schule, der schon fast an eine kleine Tradition anknüpft. Denn bereits zu den Landtagswahlen sorgte ein von den Schülern organisierter Vormittag für positive Resonanz. So sollte natürlich auch zur Bundestagswahl 2013 eine solche Veranstaltung erfolgen.

    Organisiert wurde diese vom OKb. Und was es dort alles zu organisieren gab! Da wurde das Catering besprochen und mehrmals aufgestockt, Presseassistentinnen und ein Begleitservice gesucht sowie wichtige Aufgaben an die Wahlhelfer der Juniorwahl verteilt. Im Unterricht erarbeitete der OK b sogenannte „Wahlprüfsteine“, bei denen es um Fragen ging, die dem Kurs besonders am Herzen lagen. Krippenausbau, Abgeordnetendiäten und der Schuldenabbau gehörten zu den zentralen Anliegen. Alle Parteien schafften es rechtzeitig zu antworten, so dass man noch genügend Zeit hatte, die Wahlprüfsteine auszuwerten. Diese dienten als Grundlage für die spätere Podiumsdiskussion.

    Der eigentliche politische Vormittag beginnt für den Oberkurs b schon sehr früh. Bereits um 7:00 Uhr müssen

    Podiumsdiskussion mit Lars Leopold (Die Linke), Brigitte Pothmer (Bündnis 90/Die Grünen), Bernd Westphal (SPD), Jaqueline Plinski (Moderation), Ute Bertram (CDU), Dr. Bernd Fell (Die Linke)

    Stühle und Bühne aufgebaut und über 100 Brötchen geschmiert werden. Nach und nach treffen die ersten Politiker ein, die begeistert die Halle und das aufgebaute Buffet besichtigten. Eingeladen wurden Ute Bertram von der CDU, Bernd Westphal von der SPD, Brigitte Pothmer (Mitglied des Deutschen Bundestages) von den Grünen, Dr. Bernd Fell von der FDP und Lars Leopold von Die Linke.

    Nach der Begrüßung durch Georg Hövemann, Organisator und Politiklehrer und unserer Moderatorin Jacqueline Plinski präsentieren drei Schülerinnen die Wahlprüfsteine. Danach dürfen sich die Politiker vorstellen und die Podiumsdiskussion beginnt. Die besonders in den Erzieher-Klassen sehr beliebten Themen „Ausbildungsvergütung“ und die Bezahlung von bereits arbeitenden Erzieherinnen und Erziehern eröffnen sogleich das Herz der Veranstaltung. Nachdem sich Brigitte Pothmer für eine Erhöhung dieser und Dr. Bernd Fell und Ute Bertram für eine attraktivere Gestaltung des Berufs aussprechen, wird schnell klar: Es muss etwas getan werden. Ein Satz, den jeder leicht in den Mund, aber selten genauso leicht in die Tat umsetzen kann, weshalb auch die Frage aus dem Publikum von Julia Müller, Lehrkraft unserer Schule, Anklang findet: „Wie sollen diese Erhöhungen finanziert werden?“ Bernd Westphal setzt bei der Beantwortung der Frage auf die Bezahlung der Praxiszeiten, die in der Erzieherausbildung enthalten sind, und Brigitte Pothmer spricht sich für die Abschaffung des Betreuungsgeldes aus, dass dann anderweitig Verwendung finden solle. Ute Bertram hingegen betont die Vorteile des Betreuungsgeldes, mit dessen Hilfe Eltern weiterhin die freie Wahl haben sollen, ob sie ihren Nachwuchs zu Hause betreuen oder in eine Krippe geben wollen.

    Ein weiteres Thema spricht eine Schülerin des Oberkurses a an. Ihrer Meinung nach bleibe die Inklusion bei der Auszahlung des Betreuungsgeldes auf der Strecke. Brigitte Pothmer stellt klar: Die Grünen sind für eine Inklusion. Allerdings für eine „vorsichtige“, für die Fachkräfte in sozialpädagogischen Einrichtungen speziell ausgebildet und zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden sollen, sodass jedes betreffende Kind eine individuelle Betreuung bekommen könne. Erst qualifizieren, dann inkludieren, lautet ihre Forderung. Daraufhin warnt Bertram davor, das Thema Erziehung nicht zu sehr auf die staatliche Schiene zu bringen und Förderschulen zu schließen, denn die Inklusion sei ein langwieriger Prozess, der eine gesellschaftliche Umstellung erfordere. Lars Leopold unterstützt die Aussagen Pothmers und fordert außerdem eine von öffentlichen Geldern getragene Bildung, da diese keine Ware sei. Er schneidet mit diesen Worten auch schon das nächste Thema an: Das Bildungssystem in Deutschland, das Brigitte Pothmer für nicht durchlässig hält. Sie fordert die Finanzierung einer Zweitausbildung, da dies zum einen momentan nicht möglich sei, aber überall für das lebenslange Lernen plädiert werde, was insgesamt einen Widerspruch darstellen würde.

    Bei weiteren Themen, wie z.B. dem gesetzlichen Mindestlohn oder Auslandseinsätzen der Bundeswehr werden die jeweiligen parteipolitischen Positionen zum Ausdruck gebracht. Zum Abschluss der Podiumsdiskussion haben alle beteiligten Politiker noch einmal 30 Sekunden Zeit, um den Schülern deutlich zu machen, warum sie, bzw. ihre Partei gewählt werden sollen und wie ihre Prioritäten und Ziele lauten.

    (Text: Carina Wenzel, Anna-Lorena Teutsch; Fotos: Daniel Prüfer)

    In: Pressespiegel