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  • 27. März 2017

    „Ich war spazieren im Unbekannten“

    Theresia Blaschy mit Erasmus+ in Oslo

    Tim Knochenhauer und Theresia Blaschy in Oslo

    Prag, Warschau, Oslo, Rom und Athen. 14 angehende Erzieherinnen und Erzieher der Elisabeth-von-Rantzau-Schule setzen gegenwärtig in einer dieser europäischen Hauptstädte ihre praktische Ausbildung fort. Bereits zum fünften Mal werden die Auszubildenden der Fachschule Sozialpädagogik im Rahmen des EU-Programms Erasmus+ ins europäische Ausland entsendet. Theresia Blaschy berichtet von ihren ganz alltäglichen Erfahrungen.

    Was ich lerne:

    Was ich lerne ist zum Teil profund, zum Teil sehr alltäglich und simpel. Früher oder später muss man alle diese Dinge lernen und ich lerne sie jetzt. Die Nachträge sind meistens meine Gedanken zu diesen Lernergebnissen.

    1. Wenn ich etwas Warmes essen will, muss ich mir das selber kochen.

    Nachtrag: Selbst gekocht schmeckt Grießbrei auch al dente. (Weil ich sonst nichts anderes habe und ich werde das bestimmt nicht wegschmeißen und ich habe keine Lust noch länger zu warten.)

    1. Man hat als Einzelperson nie genug Wäsche, um eine Maschine voll zu kriegen.

    2.1 Wer Kleidung tragen möchte, muss Wäsche waschen. Sie tut das leider nicht von allein.

    1. Es ist klug sich vor dem Einkaufen zu überlegen, was man essen möchte.
    1. Es ist klug sich zu überlegen, was man die ganze Woche lang essen möchte, sonst steht man jeden Tag wieder im Supermarkt und kauft Dinge, die schön aussehen, die man aber eigentlich nicht braucht.
    1. Es ist klug sich die Rezepte aufzuschreiben, die man kochen möchte.
    1. Einkaufslisten retten Leben (vor allem die von Geldbörsen.)
    1. Es ist immer schöner, zu einem gemachten Bett nach Hause zu kommen.
    1. Schreibarbeit erledigt sich leider nicht von allein.

    Nachtrag: Das heißt nicht, dass ich es nicht jedes mal wieder versucht hätte. „Wenn ich lange genug warte, passiert das vielleicht doch von allein.“

    Nachtrag Nr. 2: Es ist bis jetzt noch nicht von allein passiert.

    1. Spaziergänge haben noch niemandem geschadet.
    1. Hausarbeit macht mit Musik dreimal mehr Spaß.
    1. Niemand kann einem vorschreiben, wann man was zu essen hat.

    Nachtrag: Nach dem dritten Tag sind Cornflakes zum Abendessen irgendwie nicht mehr so reizvoll.

    1. Die Zeit vergeht schneller als man denkt.

    Nachtrag: Ich habe meine Freunde seit Wochen nicht mehr gesehen.

    1. Rezepte sind oft für 4 Personen gedacht.

    Nachtrag: Das Gute ist, ich habe tagelang etwas zu essen, ohne nochmal kochen zu müssen.

    Nachtrag Nr. 2: Zum dritten Mal aufgewärmt, wird Auflauf leider nur trockener, nicht besser.

    Nachtrag Nr. 3 -inzwischen leicht genervt-: Nehmen Rezepteschreiber nie an, dass Leute auch alleine leben?

    1. Wenn man plötzlich alleine isst und sich vorher Essen immer mit anderen geteilt hat, werden die Lebensmittel nicht so schnell alle sein.

    14.1 Es ist klug, nur wenig zu kaufen, denn allein ein ganzes Stück Käse zu essen, ist schwieriger als man denkt.

    14.2 Lebensmittel werden viel zu schnell schlecht.

    Nachtrag: Der Käse ist schon wieder verschimmelt.

    1. Es ist klug nur das zu kaufen, was man auch wirklich essen will.
    1. Man kann sich an fast alles gewöhnen.
    1. Staub sammelt sich schneller an als gedacht.

    Nachtrag: Auch der verschwindet leider nicht von allein.

    1. Straßenbahnen sind eine tolle Erfindung

    Nachtrag: Sie ist nur leider nutzlos, wenn man nichtmal mehr weiß, in welchem Stadtteil man ist, und welche Bahn einen zurück an eine Stelle bringen würde, von der man weiter weiß.

    1. „Ich gehe heute einfach mal in die andere Richtung und schaue was passiert.“ klingt vielleicht nach einem netten Spaziergang, aber es ist klug, sich genau zu merken, wo man abgebogen ist.

    Nachtrag: Ich versuche seit einer geschlagenen Stunde, diese blöde Kreuzung zu finden und langsam tun mir die Füße weh.

    1. Umwege erhöhen die Ortskenntnis.

    Nachtrag: Ich hab mich nicht verlaufen. Ich war spazieren im Unbekannten.

    (Text und Fotos: Theresia Blaschy)

    In: Auslandspraktikum