Elisabeth-von-Rantzau-Schule
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  • 7. November 2011

    Mutig in die Zukunft

    Berufsbildende Schule für Sozialwesen in Hildesheim feiert ihr 50-jähriges Bestehen

    Beim Festakt zum Jubiläum hat die Elisabeth-von-Rantzau-Schule besonders ihre Namenspatronin gewürdigt.

    Hildesheim (tp). Im Vertrauen auf Gott mutige Schritte in die Zukunft getan hat Maria Elisabeth von Rantzau. Ihrem Beispiel folgen will die nach ihr benannte berufsbildende Schule für Sozialwesen des Caritasverbandes in Hildesheim, die jetzt ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert hat.

    „Sie ist eine beeindruckende Persönlichkeit“, sagt Dr. Thomas Scharf-Wrede in seinem Vortrag über die adlige Namensgeberin aus dem 17. Jahrhundert. Und doch ist die Stifterin des Klosters „Klein Bethlehem“ in Hildesheim weithin unbekannt. „Maria Elisabeth von Rantzau hat in Paris an der Seite ihres Ehemannes Pomp und Prunk erlebt“, so der Leiter des Bistumsarchivs. Doch sie lernt auch Vinzenz von Paul kennen und engagiert sich auch für die Armen. Die evangelische Christin konvertiert 1643 zum katholischen Glauben und tritt 1652 nach dem Tod ihres Ehemannes in den Annunziatenorden ein.

    Wachsam für die Bedürfnisse der Zeit

    Sie selbst hat eine umfassende Ausbildung genossen und möchte dies auch anderen Frauen ermöglichen – vor allem denjenigen, die wie sie selbst konvertiert sind. In Hildesheim kann sie 1666 zwar ihr Kloster gründen, eine Schule für Mädchen wird ihr vom Magistrat der Stadt aber nicht genehmigt. Ihr Konvent hat Zulauf: „Sie hatte wache Augen und Ohren für die Bedürfnisse ihrer Zeit“, betont Scharf-Wrede.

    Elisabeth von Rantzau hat die Nöte nicht nur gesehen, sondern auch gehandelt – gegen alle Widerstände: „Das klingt banal, ist oft aber schwer“, sagt Stadtdechant Wolfgang Voges. Damit sei sie auch heute noch ein Vorbild.

    Seit 1994 trägt die berufsbildende Schule für Sozialwesen den Namen der adligen Frau. In den Jahren zuvor war die 1961 gegründete Fachschule für Sozialpädagogik unter dem Namen St. Ansgar bekannt. „Es war lange Zeit ein Name mit Klang, der für Qualität bürgte“, erinnert der heutige Schulleiter, Professor Alois-Ernst Ehbrecht. Doch wenn etwas gut bleiben soll, müsse sich auch etwas verändern.

    Und geändert hat sich an der Schule nicht nur der Name. „Kein Bereich hat sich so verändert wie der Bereich der Kindertagesstätten und der Beruf des Erziehers“, sagt Dr. Hans-Jürgen Marcus. Der Direktor des Caritasdiözesanverbandes, des Trägers der Elisabeth-von-Rantzau-Schule, betont, dass der Beruf eine höhere Wertschätzung und Vergütung verdient habe.

    Praxiserfahrungen bringen den Erfolg

    Die Schule biete neben der Ausbildung zum Erzieher oder Sozialassistenten auch die Möglichkeit, die Fachhochschulreife oder das Abitur zu erlangen. Die Nachfrage jedenfalls ist groß, sagt Ehbrecht. Besonders erfreut ist der Leiter über die gute Zusammenarbeit mit den sozialen Einrichtungen im Umfeld: „Die Praxiserfahrungen unserer Schüler ermöglichen unseren Erfolg.“

    (Quelle: KirchenZeitung, erschienen am 06.11.2011)

    In: Pressespiegel