6. Juni 2008
Ascot liegt an der Innerste
6000 Besucher strömen an zwei Tagen zum Magdalenenfest und genießen englisches Ambiente
Hildesheim (tw). Blühende Rosen, üppige Hutpracht, ein paradiesisches Angebot für Pflanzenfreunde und „Dornröschen“ mal ganz anders: Diese anregende und außergewöhnliche Mischung lockte am Wochenende etwa 6000 Besucher zum großen Fest im Magdalenengarten.
Wenn der Bürgermeister der englischen Partnerstadt Weston-super-Mare in Hildesheim bei Dornröschens Hochzeit tafelte, hatte das einen doppelten Grund: Das Magdalenenfest war diesmal England gewidmet, und eine Aufführung von „Dornröschen“ war einer der zahlreichen Höhepunkte des Festes. Am Ende des getanzten Märchens ließ Erzählerin Christel Tasiaux den Prinzen fragen: „Dornröschen, willst du mich heiraten?“ Worauf die Wiedererweckte antwortet: „Nur, wenn du Mitglied bei Eintracht Hildesheim wirst.“ Der Sportverein unterstützte diesmal die drei Veranstalter: die Roseninitiative, das Caritasheim Magdalenenhof und die Elisabeth-von-Rantzau-Schule. So kam auch Hartmut Möllring zur Eröffnung, Finanzminister und Eintracht-Präsident, begleitet von Ministerkollegin Mechthild Ross-Luttmann. Das Veranstalter-Quartett hatte unter Federführung von Initiator Dr. Hans-Joachim Tute wieder einmal eine besondere Atmosphäre geschaffen. Da waren zum einen die Rosen. Um sie in voller Blüte zu erleben, stehen nur wenige Wochen als idealer Veranstaltungszeitraum zur Verfügung. Wenn dann noch die Sonne die Blüten bestrahlt, ist das die halbe Miete – wie an diesem Wochenende. Besonders am Sonntag war der Andrang wie in den Vorjahren groß, berichtete Heimleiter Michael Sackmann.
Dann war da die eindrucksvoll englische Atmosphäre. Viele Ausstellerinnen und Besucherinnen hatten sich mit Hut-Kreationen geschmückt. So fühlte man sich beim Flanieren zwischen den Rosen wie beim Pferderennen im legendären Ascot, wo die Hüte mindestens so wichtig sind wie die Hufe. Initiator Tute staunte, wie viele Gäste gut „behütet“ kamen. „Da gehört ja auch Mut dazu“, meinte er anerkennend und empfand die Qual der Wahl: Welcher von diesen schönen Hüten war denn nun der allerschönste? Eine Jury wählte Tessa Briese mit ihrem prachtvollen weißen Federhut als Gewinnerin aus. An 61 Ständen gab es vieles rund um Pflanze und Garten zu bestaunen und zu kaufen. Zubehör? Nein, das wäre angesichts dieses Ambientes zu profan ausgedrückt. Accessoires wäre treffender. „Wir hätten noch viel mehr Stände aufbauen können, so groß war die Nachfrage“, erzählt Professor Alois-Ernst Ehbrecht, Schulleiter der Rantzau-Schule. Doch die Besucher sollten eine Ahnung von der Weite und einen Eindruck von der Pracht des Gartens behalten. So blieb ein Großteil der Flächen unverstellt.
Eine wichtige Zutat eines gelungenen Festes waren für die Veranstalter auch die moderaten Eintrittspreise von 3 Euro. „Familien sollen sich den Besuch bei uns leisten können“, erklärt Ehbrecht. Eine Rechnung, die aufging.Nicht zuletzt trugen zum Gelingen des Festes auch einige Vereine bei: Der Oldtimerclub chauffierte die Schönheiten, der Film- und Fotoclub Hildesheim setzte sie professionell in Szene. Das Gymnasium Andreanum lud zum Quiz im Kräutergarten ein. Und Dornröschens Prinz? Der ist sicher schon längst bei Eintracht eingetreten.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung vom 30. Juni 2008
In: Pressespiegel