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  • 26. März 2013

    Wie schnell wird heute verurteilt?

    Schülerinnen und Schüler der Elisabeth-von-Rantzau-Schule gestalten Kreuzwegstationen

    Kreuzwegstation

    Oben die Schwächen, unten die Stärken: Eine der Kreuzwegstationen, die Schülerinnen der Elisabeth-von-Rantzau-Sschule gestalten, Foto: Hippe

    Hildesheim (fh). „Über wunden“: Welche Wunden schlägt die heutige Gesellschaft? Welche Kreuze haben Jugendliche zu tragen? Diesen Fragen widmete sich ein ökumenischer Kreuzweg in der St.-Andreas-Kirche. Vier von sieben Stationen sind von angehenden Erzieherinnen der Elisabeth-von-Rantzau-Schule gestaltet worden.

    Für Lea Bruns (21) war die Aufgabe herausfordernd: „Ein Kreuzweg als Gebetsform war mir vorher unbekannt.“ Sarah Maiwald (22) und Vanessa Shiphorst (24) waren die vielen kreativen Freiheiten eine Möglichkeit, einen persönlichen Zugang zum Leidensweg Jesu zu finden. „Man muss sich aber auch auf den Kreuzweg und sein Thema einlassen“, ergänzt Mara Madla (23).

    Wie haben die Schülerinnen und Schüler den Leidensweg in die heutige Zeit übertragen? Zum Beispiel die Verurteilung Jesu: Das entspräche nach ihrer Auffassung dem Mobbing auf dem Schulhof und im Internet. „Wir wollten auch die Frage aufwerfen, wie schnell wir selbst verurteilen“, sagt Lea. Nur zu schnell werde auf der Grundlage von Gerüchten über eine Person geurteilt. Betrachter des Kreuzwegs hatten beispielsweise die Möglichkeit anhand von einigen biografischen Begebenheiten auf eine Person der Zeitgeschichte zu schließen – mit überraschenden Ergebnissen.

    An einer zweiten Station befassten sich die Schüler mit „Stärken und Schwächen annehmen“. Jeder Besucher und Beter war eingeladen eine Fahne in einen Becher zu stecken, der für eine Charakterschwäche steht und in einem Bäumchen hängt. Im Becher: Kressesamen. Zettel mit Stärken liegen an den Wurzeln. Die Besucher können aus dem Becher Samen nehmen und sie säen – zwischen die Zettel mit den Stärken. „Wir wollen damit zeigen, dass aus der Annahme eigener Schwächen auch neue Stärken wachsen können“, erläutert Sarah.

    Bei der Station „Jesus trägt seinen Kreuz“ gibt es die Möglichkeit, selbst ein Kreuz zu schultern. Zunächst ist das aus Rohren gefertigte Kreuz leicht, doch es kann mit Steinen als Symbol dessen was bedrückt, gefüllt werden. „So wird es schwerer und schwerer“, sagt Lea.

    Wichtiger war allen Schülerinnen, dass Betrachter des Kreuzweges auch etwas mitnehmen können: Selbst gemachte Lesezeichen und Meditationstexte sind da nur zwei Beispiele. „Wir hoffen, dass der Kreuzweg bei den Besuchern so nachwirken kann“, betont Mara.

    Fazit der Schülerinnen: „Ein Kreuzweg ist gar nicht so weit vom Alltag weg“, findet Lea. Zudem wartet noch weitere Arbeit auf sie: Zahlreiche Betrachter nutzen die Möglichkeit, an den Stationen kurze Eindrücke, Meinungen oder Erklärungen dazulassen: „Die Zettel werden wir auswerten, auch das wir uns noch mal neue Impulse geben“, erläutert Vanessa.

    (Quelle: Kirchenzeitung, erschienen am 24.03.2013, Foto: Hippe)

    In: Pressespiegel