Elisabeth-von-Rantzau-Schule
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  • 25. März 2014

    Von der Cebit: Technik mit Verantwortung

    White IT, gegen-missbrauch e.V., die Elisabeth-von-Rantzau-Schule und weitere Institutionen gegen Kindesmissbrauch

    Frank Baumeister und Vertreter von juuuport am Stand der Elisabeth-von-Rantzau-Schule

    Vertreter von juuuport und Frank Baumeister am Stand der Elisabeth-von-Rantzau-Schule

    Der Berg an Daten wächst. Überwachungskameras filmen in Geschäften, Flughäfen und Banken, Milliarden Nutzer tauschen sich täglich in den sozialen Netzwerken aus, das Wetter wird bis in den kleinsten Luftstrom aufgezeichnet. Einige Daten müssen nur erfasst, andere ausgewertet werden. Datability ist das Motto der diesjährigen Cebit und meint ebenfalls den verantwortungsvollen Umgang mit großen Datenmengen. Um Verantwortung geht es auch Frank Baumeister. Der Senior Consultant einer Informations- und Büromanagementfirma stellt in der Halle 12 kein Produkt vor. Auch heute betreut er ehrenamtlich den Stand von White IT, einem vom niedersächsischen Ministerium initiierten Bündnis, das gegen Kindesmissbrauch und dessen Darstellung kämpft. Zahlreiche Institutionen, die sich für den Schutz von Kindern und Jugendlichen engagieren, sind ebenfalls am Stand von White IT vertreten: Vom Verein gegen-missbrauch e.V. bis zur Hildesheimer Elisabeth-von-Rantzau-Schule.

    Für Baumeister ist klar, dass auch die IT-Industrie für die Verbreitung kinderpornographischen Materials mitverantwortlich ist: „Unternehmen müssen dafür Sorge tragen, dass in ihren Firmennetzen keine illegalen Tauschbörsen stattfinden“.  Der dreifache Familienvater kommt mit den Messebesuchern, in diesem Jahr nur Fachleute, ins Gespräch und ist immer wieder erstaunt, wie unbedarft Unternehmen mit diesem Problem umgehen.

    Dabei ist kinderpornographisches Material nicht nur eine Ansammlung von Daten, vielmehr ist jedes Bild Dokument eines Missbrauchs. Der Verein gegen-missbrauch e.V. macht das Leid der Opfer sichtbar. Seit Jahren schicken Betroffene selbst gestaltete Postkarten anonym an den Verein, der diese auch auf der Cebit ausstellt.

    „Mein Körper ist 28 Jahre alt / meine Seele starb mit 4“ steht mit lila Schrift auf einer schwarzen Karte. „Ich blühe auf, weil ich stärker bin“, ist

    Postkarte Hoffnung

    Postkartenausstellung auf der Cebit

    das Motto einer anderen. Die Karten an diesem Stand sind zahlreich und somit auch die dazugehörigen Lebensgeschichten. gegen-missbrauch e.V. berät Betroffene telefonisch oder online, begleitet sie beispielsweise zur Polizei oder Krankenkasse, initiiert Hilfsprojekte und sensibilisiert auf Infoveranstaltungen Schüler, Lehrer oder Ärzte. Informieren möchte Ingo Fock, 1. Vorsitzender des Vereins, auch auf der Cebit. „Prävention fängt bei den Eltern an“, erklärt Fock, fordert aber auch die Schulen auf, über sexuellen Missbrauch aufzuklären.

    Ann-Christin Sugawe ist von der Postkartenausstellung sichtlich berührt. „Es ist wichtig, dass das Thema nach außen getragen wird“, findet die 18-jährige Schülerin. Sugawe liegt viel an der Auseinandersetzung, denn in wenigen Jahren wird sie selbst als Erzieherin arbeiten. Ausgebildet wird sie zur Zeit an der Hildesheimer Elisabeth-von-Rantzau-Schule, in Trägerschaft des Caritasverbandes für die Diözese Hildesheim e.V.. Chancen und Risiken neuer Medien sind an ihrer Schule nicht nur Teil des Theorieunterrichts. Denn hier werden für White IT Konzepte erarbeitet, die Kinder vor sexuellem Missbrauch schützen. Zielgruppe sind vor allem Krippen und Kindergärten, da diese Einrichtungen schon früh pädagogische Verantwortung übernehmen. Das niedersächsische Innenministerium stellt für diese Zwecke der Elisabeth-von-Rantzau-Schule kostenfrei einen Sprinter zur Verfügung, mit dem sich Lehrkräfte und Schüler auf den Weg machen. Sebastian Roffmann, Sugawes Pädagogiklehrer, ist von diesem Konzept überzeugt. „Es ist wichtig, öffentlich zu machen, welche Gefahren neue Medien bergen und wie sich jeder einzelne verhalten kann. Pädagogische Fachkräfte müssen sich mit diesem Thema auseinandersetzen.“ Dies finden auch die angehenden Abiturientinnen Renee Sophie Hain und Mona Göbel. „Es ist wichtig, sich zu informieren, denn wir wissen noch nicht, wie sich das Nutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen verändert und welche Risiken entstehen werden“, meint Göbel.

    (Text und Fotos: Daniel Prüfer)

    In: Pressemitteilungen