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  • 5. September 2011

    Das K.bert – ein Kinder- und Jugendrestaurant mit Herz

    Sozialassistentenschülerinnen der Elisabeth-von-Rantzau-Schule genießen ein gesundes Frühstück

    Annelore Ressel erklärt unseren Schülerinnen und Schülern das Konzept des k.bert.

    „Ich will die Menschen unabhängig machen. Nicht nur von uns, sondern auch von Transferleistungen“ ist einer der Sätze von Annelore Ressel, die im Gedächtnis bleiben. Am 12. Oktober 2007 eröffnete sie das „K.bert“, ein Kinder- und Jugendrestaurant in der Kardinal Bertram Straße. „Das erste und einzige Jugendrestaurant dieser Art in Niedersachsen“, so der Flyer.

    Im Rahmen des Faches „Ernährungslehre“ besuchten wir mit unserer Lehrkraft Frau Katharina Baumeister das „K.Bert“. Im Vorfeld hatte keiner von uns Schülern eine direkte Vorstellung von dem, was uns dort erwartete. Wir stellten uns das K.bert als eine Art Mensa vor, mit Buffet und zweitklassigem Kaffee. Als wir dort ankamen, traf uns fast der Schlag: Die Einrichtung versprühte überhaupt nicht den Charme einer Mensa. Am Eingang stand eine schöne Theke und die einzelnen Tische waren liebevoll mit Kerzen und Blumen dekoriert. Auf den Tischen erwarteten uns frische Brötchen und diverse Leckereien. Frisches Obst und Gemüse durfte natürlich auch nicht fehlen.

    Wir nahmen Platz, jedoch traute sich niemand, mit dem Frühstück zu beginnen. Eine nette Servicekraft fragte uns, was wir trinken wollten. Zur Auswahl standen viele Kaffeespezialitäten, Säfte und Teesorten. Die Servicekraft wird, genau wie die restlichen Mitarbeiter, entlohnt. Annelore Ressel, Gründerin und Leiterin des K.bert, arbeitet hingegen ehrenamtlich.

    „Es zählt nicht das Haben, sondern das Sein“, sagt Ressel. Ihre Idee sei es gewesen, für alle Kinder und Jugendliche eine Räumlichkeit zu schaffen. Sie wollte die „Armen“ und die „Reichen“ unter ein Dach bringen und die Mauer im Zwei-Klassen-System beseitigen. Ein für sie einschneidendes Erlebnis war einer der ersten Besuche einer Schulklasse. „Als sie reinkamen, blieb ein Junge auf dem Teppich im Eingang stehen. Die Haltung wurde gerade, die Hände wurden aus den Hosentaschen genommen“, erklärt Ressel. Sie legt viel Wert auf Benehmen und Tischmanieren. Bei Fehltritten gibt es drei Ermahnungen und bei einem weiteren Fehltritt darf das „K.bert“ ersteinmal nicht mehr betreten werden. „Die Kinder haben 14 Tage Zeit, über ihr Verhalten nachzudenken. Die Tür bleibt für sie aber nicht verschlossen. Sie können wiederkommen und mit mir ein klärendes Gespräch zu führen.“

     

    Viel Wert wird auch auf eine gesunde Ernährung gelegt. Im angebotenen Essen finden sich weder Geschmacksverstärker, noch Fertigprodukte. Das Projekt ist ein Teil der Hildesheimer Tafel und wird von Spenden finanziert. Im „K.bert“ wird nicht nur gegessen. Beispielsweise findet in diesen Räumen ein Kunstprojekt zum Thema „Wie stellst du dir eine lebenswerte Stadt vor?“ statt. Kinder produzieren bei diesem Projekt einen eigenen Zeichentrickfilm. Frau Ressel plant, auch Kochkurse für Kinder und Jugendliche anzubieten.

    Am Ende durften wir unsere ersten Eindrücke auf einem Zettel notieren. Auf einem steht: „Der erste Eindruck war für mich zunächst einmal sehr überraschend – im positiven Sinn. Das Ambiente ist sehr ansprechend, man fühlt sich wohl. Auch das Essen an sich war vielseitig und überraschend – in dieser Preisklasse überragend. Die Idee, Gesellschaftsschichten zusammenzubringen. ist hier meiner Ansicht nach gut in die Praxis umgesetzt; ein unheimlich gutes Projekt.“ Mit diesen Worten möchten wir uns, als Schülerinnen und Schüler der Elisabeth-von-Rantzau-Schule, herzlich bei Frau Ressel bedanken. Sie hat uns einmal wieder gezeigt, dass es sich lohnt, für die Gesellschaft zu kämpfen, Kinder nicht aufzugeben, sondern zusammenzuführen. Und das Ganze ohne (finanzielle) Entlohnung!

    (Alexandra Derr)


    In: Pressemitteilungen