15. November 2010
Schüler gegen das Vergessen
Bevor am Sonntag offiziell der Volkstrauertag begangen wurde, waren es am vergangenen Freitag zahlreiche Schüler, die auf dem Hildesheimer Nordfriedhof Gräber schmückten. Ein wichtiger Tag auch für die 13a der Elisabeth-von-Rantzau-Schule, die sich mit ihrer Klassenlehrerin Stefanie Werner bereits im Vorfeld die Frage stellte: Wie kann das Gedenken an die „Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen“ aufrechterhalten und lebendig gestaltet werden?
Doch bevor die Schüler an diesem verregneten Novembertag den einzigen Kranz am Denkmal niederlegten, informierte Anett Schweitzer, Schulreferentin des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, über die zahlreichen Kriegsgräber auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik. Eine auf einer Wandtafel angebrachte Landkarte machte den Schülern das Erzählte eindrucksvoll deutlich. Auch verwies Schweitzer auf die zahlreichen ausländischen Toten, die hier begraben liegen. Die meisten von ihnen starben als Zwangsarbeiter des NS-Regimes.
Die Schüler zeigten sich selbst gut informiert. Franziska Kugelann und Henning Fiola hielten kurze Vorträge: über den Volkstrauertag und über die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge. Von der Bedeutung des Gedenkens sind die Schüler überzeugt. „Es ist wichtig, dass man sich an die Opfer und die Folgen der Kriege erinnert“, meint der 20-jährige Christian Thielemann.
Eigens geschriebene Texte machten deutlich, wie wichtig dieser Tag für die Schüler ist. „Man muss an das Geschehene gedenken, damit es nicht noch mal passiert“, erklärt Tarek Fröse (20).
Zum Abschluss stellten sie Lichter auf und verweilten vor den Gräbern der Toten, viele jünger als sie selbst. Das Ende der Zeremonie hätte symbolträchtiger kaum ausfallen können. Als die Schüler den Friedhof verließen, wurde der Regen von der Sonne verdrängt.
(Autor: Nikolas Wille, BOS 13a)