9. Mai 2011
Vergangenheit und Gegenwart
Lehrer der Elisabeth-von-Rantzau-Schule besuchen jüdischen Friedhof und das Gemeindehaus der jüdischen Gemeinde
Friedhöfe sind nicht ausschließlich Orte des persönlichen Gedenkens, vielmehr können sie auch die Geschichte einer Stadt erzählen. Grabinschriften müssen allerdings verstanden und kulturhistorisch eingeordnet werden können. Welche Lebensgeschichten sich auf dem jüdischen Teil des Nordstadtfriedhofs verbergen, weiß Hans-Jürgen Hahn, Lehrer an der Elisabeth-von-Rantzau-Schule. 1981 gründete er an der Robert-Bosch- Gesamtschule die AG “Beth Shalom”, die bis heute besteht und den Friedhof pflegt sowie instand hält. Von seinem Wissen und Engagement profitieren durfte auch sein heutiges Kollegium.1981 gründete er an der Robert-Bosch- Gesamtschule die AG “Beth Shalom”, die bis heute besteht und den Friedhof pflegt sowie instand hält. In seinem Vortrag verwies er nicht nur auf die deutlichen Spuren der Shoah, sondern ließ auch die Zeit um die Jahrhundertwende lebendig werden. Wenn auch die jüdische Kultur in der Zeit des Nationalsozialismus in Hildesheim vernichtet worden ist, so gibt es seit Mitte der 90er Jahre wieder ein jüdisches Gemeindeleben. Von diesem berichtete Hannah von Eickstedt, Ehefrau des Gemeindevorsitzenden. Sie lud das Kollegium zu einem gemütlichen Beisammensein in die Räume des jüdischen Gemeindezentrums an der Johanniskirche ein und gewährte einen Blick in den Gebetsraum. Eins ist sicher: Der ein oder andere Kollege wird den Nordfriedhof erneut aufsuchen oder im jüdischen Gemeindezentrum eine der zahlreichen kulturellen Veranstaltungen besuchen. (Daniel Prüfer)