30. April 2012
„Wer nicht fragt, bleibt dumm“
Hildesheim hat sein erstes „Haus der kleinen Forscher“
Kaum sind Kinder auf der Welt, möchten sie ihre eigene Umwelt verstehen. Lernen können sie aber nur dort, wo es auch etwas zu lernen gibt. Eine große Verantwortung für Kindertageseinrichtungen, die den Wissensdurst der Kleinen stillen wollen.
Seit 2006 gibt es daher die Berliner Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, eine Kooperation aus Wirtschaft und Politik.Die Stiftung engagiert sich für die Bildung von Kindern im Vorschul- und Grundschulalter. Bundesweit kooperiert die Stiftung mit lokalen Partnern, die für diese Aufgabe Erzieherinnen und Erzieher fortbilden.
„Das Ziel ist die alltägliche Begegnung mit Naturwissenschaften, Mathematik und Technik“, sagte Prof. Alois-Ernst Ehbrecht, Direktor der Elisabeth-von-Rantzau-Schule. Seit 2011 ist diese Schule nicht nur Netzwerkpartner der Stiftung für die Region Stadt und Landkreis Hildesheim, sondern auch Fortbildungseinrichtung. Hier haben die Erzieherinnen Sarah Hoffmann und Tekla Beskow aus dem „Hort an den Grundschulen“ des Deutschen Roten Kreuzes Seminare besucht. Jetzt ist ihre Einrichtung das erste „Haus der kleinen Forscher“ in Hildesheim.
Daniela Kunanz, Leiterin des Hortes, zeigte sich in einer Feierstunde von den jungen Wissenschaftlern begeistert. „Die Kinder können durch dieses Angebot erkennen, wo ihre Interessen liegen. Daher ist es wichtig, dass sie schon früh an die Naturwissenschaft herangeführt werden“, erklärt sie und ist überzeugt, dass sich aus dieser Initiative bessere Bildungschancen ergeben. Lukas (10) jedenfalls ist kaum zu bremsen. Stolz zeigt er den Gästen seine eigene „Naturkatastrophe“. Rote Lebensmittelfarbe, Essig, Mineralwasser sowie ganz viel Natron mischen und der selbstentworfene Miniaturvulkan bricht aus.
Für alle Experimente gilt vor allem eins: Sie sind leicht durchführbar und ohne großen Materialaufwand zu bewältigen. „Diese Projekte sind lebhaft und mitten im Leben. Die Kinder sind vor allem dadurch motiviert“, beschreibt Erzieherin Hoffmann ihre bisherigen Erfahrungen. Um die Auszeichnung „Haus der Kleinen Forscher“ zu erhalten, nehmen die Erzieherinnen nicht nur an Fortbildungen der Elisabeth-von-Rantzau-Schule teil. „Projekte in den Einrichtungen müssen durchgeführt und dokumentiert werden. Wir wollen durch unsere Schulungen bei den pädagogischen Mitarbeiterinnen als Multiplikatoren für die Mädchen und Jungen eine Begeisterung erzeugen“, betonte Prof. Ehbrecht bei der Verleihung der Auszeichnungsurkunde an Frau Kunanz.
Zahlreiche Stellwände und Experimente zum Mitmachen zeigten den Eltern der Kinder und Gästen, wie kreativ und sorgfältig zugleich der Nachwuchs ans Werk geht. Und: Mädchen sind mindestens genauso interessiert wie Jungen.
(Daniel Prüfer)