Elisabeth-von-Rantzau-Schule
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  • 28. Dezember 2016

    Großes Engagement trotz kalter Finger

    Schüler der Elisabeth-von-Rantzau-Schule sammeln für ihr Hausaufgabenhilfeprojekt “Etui” 6500 Euro

    Schülerinnen der Elisabeth-von-Rantzau-Schule helfen auf dem Bauernhof von Andreas Hansen (Mitte) bei der Kartoffelernte

    Schülerinnen der Elisabeth-von-Rantzau-Schule helfen auf dem Bauernhof von Andreas Hansen (Mitte) bei der Kartoffelernte

    Yasemin Kisa freut sich. In wenigen Stunden kann sie über den Weihnachtsmarkt schlendern und der ist nur wenige Meter entfernt. Mit Inis Konrad arbeitet sie heute im Modehaus Kressmann. Konzentriert stehen sie in der Abteilung „Auszeichnung“ an ihren Rolltischen und etikettieren Kleidungsstücke. Kisa macht die Arbeit sichtlich Spaß und auch Konrad zeigt sich begeistert: „Es ist toll, dass wir mit unserer Arbeit anderen helfen können.“

    Denn auch in diesem Jahr stellen die angehenden Erzieher, sozialpädagogischen Assistenten und Abiturienten der Elisabeth-von-Rantzau-Schule an einem Spendenprojekttag ihre Arbeitskraft Geschäfts- und Privatleuten zur Verfügung. Dafür erhalten die Schüler der berufsbildenden Schule für Sozialwesen eine Spende, die dann dem Hausaufgabenhilfeprojekt „Etui“ zugute kommt.

    Am Ende kommen 6500 Euro zusammen. An fünf Standorten in Hildesheim werden in dem seit 2008 bestehenden Kooperationsprojekt der Elisabeth-von-Rantzau-Schule mit dem Caritasverband für Stadt und Landkreis Hildesheim Kinder und Jugendliche, die sozial benachteiligt, von Armut betroffen oder Flüchtlinge sind, bei dem Anfertigen der Hausaufgaben, dem Erlernen der deutschen Sprache und in der Freizeitgestaltung unterstützt. Denn spätestens seit der ersten Pisa-Studie ist bekannt, dass Armut die Chancen verringert, einen höheren Schulabschluss zu erwerben. Nadine Schreter, Lehrkraft und eine der Projektkoordinatoren, ist vor allem eins wichtig: „Unsere Schüler lernen wie bedeutend die Teilhabe an Bildung ist. Wir wollen auf diese Weise auch soziale Verantwortung übernehmen und die Bildungschancen junger Menschen erhöhen.“

    Jamie Delius arbeitet nicht nur heute für das Etui-Projekt. Einmal pro Woche hilft sie mit Mitschülern Kinder und Jugendliche im „Broadway“ in der Fahrenheitstraße, schulische Ziele zu erreichen. „Ich kann durch mein Engagement bei den Kindern direkt etwas bewirken“, betont Delius. Heute fährt sie akkurat mit dem Pinsel die Seitenleisten im Wohnzimmer entlang, während in den anderen Räumen dieser im Gemeindezentrum St. Joseph von Schülern und Lehrkräften Tapeten abgerissen, die Wände gestrichen und alles schön hergerichtet wird. Denn in wenigen Tagen soll hier eine christliche Familie, die aus dem Iran fliehen musste, eine dauerhafte Bleibe finden und ihr erstes gemeinsames Weihnachtsfest feiern.

    Madalena Wolff, Schülerin der 11. Klasse, hat morgens bereits Waren ausgeliefert, Besorgungen gemacht und Teig angerührt. In der Festtagsbäckerei Wende werden Torten und andere Köstlichkeiten verkauft. Gabrielle Wende betreibt das gemütliche Café in der Einumer Straße bereits seit acht Jahren. Nicht zum ersten Mal spendet sie für das Etui-Projekt der Elisabeth-von-Rantzau-Schule. „Nächstenliebe ist mir wichtig“, erklärt die Geschäftsfrau. Nicht nur in der Stadt Hildesheim arbeiten die Schülerinnen engagiert für das Etui-Projekt, sondern auch in Hahausen bei Seesen. Dort sortieren Elena Kalbitzer, Tabea Dormeier, Sophie Geerts und Julia Lütge auf dem Bauernhof von Andreas Hansen die diesjährige Kartoffelernte: „Unsere Hände, unsere Finger sind schmutzig und kalt, aber wir freuen uns über die Spende, die wir für unser Etui-Projekterhalten!“

    (Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 21.12.2016, Text: Daniel Prüfer, Foto: Christine Schmidt-Hansen)

    In: Etui, Pressespiegel