9. November 2011
Von der Erzieherausbildung bis zum Abitur
Die Elisabeth-von-Rantzau-Schule wird 50
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Wer fünfzig wird, ist noch gar nicht so alt. Vor allem dann nicht, wenn eine Schule einen solch runden Geburtstag feiert. Seit 1961 gibt es die Elisabeth-von-Rantzau-Schule, unweit des Hohnsensees, in der Wiesenstraße 23 E. Eine Schule, die seit ihren Anfängen Erzieherinnen und Erzieher ausbildet. Mittlerweile können Schüler hier auch das Abitur erwerben. Dass dies nur eine von vielen Entwicklungen der letzten Jahre ist, wurde am vergangenen Montag deutlich. Zahlreiche Gäste feierten in der Heinrich-Schenk-Halle ihr Geburtstagskind.
„Katholische Fachschule für Sozialpädagogik St. Angsar – so lautete die Bezeichnung für diese katholische Ausbildungsstätte seit dem Gründungsjahr 1961, als diese Schule vom damaligen Caritasdirektor Heinrich Schenk eingeweiht worden war“, erklärt Schulleiter Prof. Alois–Ernst Ehbrecht zu Beginn seiner Begrüßungsrede die Anfänge. 1994 machte der damalige Caritasdirektor Karl Bernert Elisabeth von Rantzau zur neuen Namenspatronin der Schule.
Wie bedeutend die 1622 in Schleswig-Holstein geborene Elisabeth von Rantzau für die Hildesheimer Stadtgeschichte ist, zeigte der Direktor des Bistumsarchivs Dr. Scharf -Wrede in seinem Festvortrag. Die zum Katholizismus konvertierte verlor 1650 ihren Mann, beschloss ihr eigenes Leben in den Dienst Gottes zu stellen, trat in Paris dem Orden der Anunziatinnen bei und gründete nach heftigen Widerständen 1670 in Hildesheim das Kloster „Klein Bethlehem“ in unmittelbarer Nähe der Michaeliskirche. Die Planung einer konfessionellen Schule konnte sie zu Lebzeiten nicht verwirklichen.
„Wichtig ist vor allem auch, dass Elisabeth von Rantzau mit mutigen Schritten in die Zukunft ging“, erklärt Pfarrer Wolfang Voges und wünscht sich für die Ökumene ebenfalls, „nicht zu erstarren, sondern neue Wege zu gehen“.
Diese neuen Wege zeigen sich auch im Leitbild der Schule, das der Ökumene sowie anderen Glaubenszugehörigkeiten einen besonderen Stellenwert beimisst. Und so präsentierte sich die Schule neben der eigenen 50-jährigen Vergangenheit und der Geschichte der Namenspatronin vor allem gegenwärtig und kreativ. Der angehende Abiturient Jan Niklas Krause und der Mathelehrer Florian Werne begeisterten alle Anwesenden durch ihre rhythmischen Improvisationen. Die Heinrich-Schenk-Halle selbst glänzte in herbstlichen Farben. Die Gestaltung hatten angehende Erzieher mit ihrer Kunstlehrerin Margarethe Andree übernommen. Auch Caritasdirektor Dr. Hans-Jürgen Marcus sieht den Erzieherberuf als einen besonders spannenden und wünscht sich, begleitet von großem Applaus, „öffentlich mehr Wertschätzung, hinein bis in die Vergütung“.
(Daniel Prüfer)