Elisabeth-von-Rantzau-Schule
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  • 15. März 2018

    Ein Haus der Menschlichkeit

    Michelle Reisch, Erasmus plus-Auszubildende, berichtet über ein ganz besonderes Erlebnis

    Ein ganz besonderer Blick auf Warschau

     

    Das gute am Erzieherberuf: Europaweit gibt es Kindergärten, Krippen und Schulen. Und so werden auch zahlreiche, in Deutschland ausgebildete Fachkräfte einen Job auf dem europäischen Arbeitsmarkt finden. Denn vielen Eltern im europäischen Ausland ist es wichtig, dass ihre Kinder neben der jeweiligen Landessprache von Beginn an die deutsche Sprache erwerben. Und so gibt es auch in Warschau, Athen, Rom und Barcelona Einrichtungen, die eine bilinguale Erziehung möglich machen. In diesen europäischen Großstädten werden in den kommenden Wochen 12 angehende Erzieherinnen und Erzieher der Elisabeth-von-Rantzau-Schule ihre praktische Ausbildung fortsetzen und auch ihre muttersprachlichen Kompetenzen zur Verfügung stellen. Die Schülerinnen und Schüler haben die Zielorte bereits erreicht, sich in den Praxiseinrichtungen eingelebt, die eine oder andere Sehenswürdigkeit gesehen und auch landestypische Gerichte schon selber zubereitet.

    Michelle Reisch hat sich für die polnische Hauptstadt Warschau entschieden und berichtet über ein Erlebnis, das sie tief berührt:

    Am Sonntag haben wir uns fest vorgenommen, das „Zabinski-Haus“ im Warschauer Zoo zu besuchen. Nachdem ich in Deutschland den Film ,,Die Frau des Zoodirektors” gesehen hatte, wollte ich unbedingt einmal dort hin. Eine Frau führte uns durch diese historischen Räume. An dem Ort zu sein, an dem die Familie Zabinski es während der deutschen Besatzungszeit (1939-1945) geschafft hatte, zahlreiche Menschenleben zu retten, beeindruckte mich zutiefst. Das Haus und die Kellerräume waren so klein, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, wie angsterfüllt die Menschen sein mussten, dass sie sich hier versteckte hielten. Sehr bewegend war die Besichtigung des Tunnels, durch den die Menschen jüdischen Glaubens sich durchzwängen mussten. Besonders berührt hat mich die Geschichte einer Familie, die ohne große Hoffnung Hilfe bei den Zabinskis suchte. Der Sohn dieser Familie erblickte Frau Zabinski an der Türschwelle und wusste gleich, dass er und seine Familie überleben werden. Der heute 77-jährige Sohn, der in Tel Aviv lebt, besucht diesen Ort regelmäßig, um seine Erlebnisse an die Menschen weiterzugeben. Frau Zabinski ist für ihn ein „Engel“ und er ist ihr sehr dankbar dafür, dass sie ihn und seine Familie damals aufnahm. Der Warschauer Zoo ist nicht nur ein gewöhnlicher Zoo, er ist ein Zoo mit einer Geschichte über menschliches Leid und Hoffnung.

    (Text und Bild: Michelle Reisch)

     

    In: Auslandspraktikum